Die Einwohner von Schlückingen gehörten bis zur Neuordnung der Kirchenbezirke zur Kirchengemeinde Büderich. Hier gingen sie zur Kirche, wurden getauft, getraut und hier begruben sie auch Ihre Toten.
Im Jahre 1835 ließ Caspar Schulte aus Schlückingen ein Läutehäuschen errichten. Die Glocke dieses Häuschens läutete den Angelus und begleitete auch die anderen Ereignisse der katholischen Christen im Dorfe.
Foto:KH Wermelskirchen
Der Wunsch der Schlückinger nach einer eigenen Kapelle kam zu Anfang der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts auf. Die Jünglinge des Dorfes sammelten beim Dreikönigssingen den Grundstock für die Kapelle und der Bauer Millies stiftete das Grundstück. Alle Dorfbewohner beteiligten sich mit Spenden und Eigenleistungen beim Bau. Erbaut wurde die Kapelle durch Maurermeister Wilhelm Drees und Zimmerermeister Wilhelm Schäfer. Die Innenausmalung erfolgte durch den Malermeister Franz Mawick. Der Grund-stein wurde 1925 gelegt und am 21. September 1926 ist die Kapelle –Patron ist der hl. Josef- feierlich eingeweiht worden.
Foto:: Erich Garte
Die Glocke vom Läutehäuschen wurde nun in den Turm gehängt. Im Krieg ist die alte Glocke eingeschmolzen worden, aber schon 1946 erhielt die Kapelle neue Glocken, die noch heute von Hand geläutet werden. Das Amt des Glöckners bekleidet seit über 160 Jahren (1853) die Familie Kampmann, die immer noch dreimal täglich zum Angelus läutet.
Im Jahre 1973 ist der Innenraum –so wie er sich heute darstellt- gestaltet worden. Zur Kapellenunterhaltung dient neben den Spenden seit 1977 auch der Reinerlös der jährlichen Tennenfeste. 1979/80 wurde das Dach saniert, 1982 der Aufgang zur Kapelle erneuert und 1983 erhielt die Kapelle einen neuen Innenanstrich.
Für die Schlückinger ist die Kapelle auch ein Kommunikationszentrum, denn nach den Gottesdiensten am Sonntagmorgen stehen die Kirchenbesucher noch eine Weile in Gruppen zusammen und erzählen sich Neues aus dem Dorfgeschehen.[1]
Foto Archiv Heimatverein Wickede-Ruhr